
Sicherlich ist es nicht nachteilig, einmal ein wenig mehr Licht in das Labelgeflecht von DRAGNET zu bringen. Es gab die folgenden Label/Unterlabel/Sidelabel und zwar entstanden in dieser Reihenfolge: DRAGNET RECORDS, DRADOMEL, ELVES, DRAG&DROP (mit vier stilistischen Unterteilungen) und SCOUT RELEASES.
Wir starteten nahezu zeitgleich das Industrial Label DRAGNET RECORDS und das Kollaborationslabel (mit Dom Elchklang) DRADOMEL Anfang 1991 aus den Hinterräumen des Ladenlokals. Ca. 1993 folgte ELVES, konzipiert als angedunkeltes, ätherisch-romantisches und/oder avantgardistisches Label mit deutlicher Fokussierung auf das Vorhandensein extravaganten Frauengesangs.
Aufgrund einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit SONY, die 1992 ein namensgleiches Label DRAGNET RECORDS mit Veröffentlichungen von u.a. BAD RELIGION auf dem Markt platziert hatten, das unsere liquiden Mittel ordentlich erhöhte, aber die weitere Nutzung des LABELS Dragnet Records untersagte, haben wir die Industrial-Label-Namensänderung von DRAGNET RECORDS in DRAG&DROP vollzogen.
DRAG&DROP mit den stilistischen Feineinteilungen (Industrial / Ambient / Ritual / Elves / Classics) war eine etwas überambitionierte Idee, das damalige Industrialkorsett zu erweitern. Industrial, Ambient, Ritual erklärt sich selbstredend, Classics war angedacht für Wiederveröffentlichungen rarer LPs und Elves sollte als eigenständiges Label eingestellt und bei D&D zusortiert werden.
Übrigens war lange Zeit SPOT ein interner Favorit für den neuen Post-Dragnet Labelnamen. Wie es uns damals gelungen war, ROUGH TRADE dazu zu bringen, die Industrial-Produktionen ebenfalls zu vertreiben, bleibt mir bis heute ein Rätsel.
Ab 1994 erfolgte die Labelarbeit in den gemeinsamen Räumen des entstehenden Exportgroßhandels TARGET, der da aber noch DRAGNET DISTRIBUTION hieß. Auch die administrativen Arbeiten von PANTEON, dem späteren Alsdorfer Presswerk, wurden von dem Bürogebäude in der Süsterfeldstrasse aus gesteuert.
Im Frühjahr 1994 entstand das Indie/Alternative orientierte SCOUT RELEASES und ging dann mit der JOHNNY CASH Cover Produktion des MEKONS Kopfes JON LANGFORD an den Start.
Gut! Jetzt blicken wir da auch mal durch. Prima wäre auch eine Übersicht der ganzen VÖs!
AntwortenLöschenHallo Allo... freut mich, dass Du aufgrund dieses postings ENDLICH den Durchblick des Labelkonstrukts erlangen konntest. Eine Übersicht der VÖ's erfolgt (auch aus dramaturgischen Gründen) bewußt noch nicht. Siehe hierzu auch das frühe Posting: Inhaltsperspektive und Einführungsgerede.
AntwortenLöschenhttp://scoutreleases.blogspot.com/2010/01/inhaltsperspektive-und.html
Außerdem kennst Du doch 'eh alle VÖs ;-)
Sicher kenne ich die VÖs. aber da nach all den Jahren den Durchblick zu behalten (was wann auf welchem Sub-sub-label erschien), fällt mir doch schwer.
AntwortenLöschen...aber wenn es der Dramaturgie dient, bleibe ich geduldig...