

das gebuchte Hotel in der 38th Street lebend zu erreichen. Da in diesem Einschüchterungswerk dringend angeraten wurde, nach Möglichkeit den Reisebus nicht zu verlassen, wenn man beispielsweise die Bowery oder St. Marks Place passiert und eigentlich gar keinen Fuß nach Einbruch der Dunkelheit vor die Hoteltüre in Midtown setzen soll und schon gar nicht eines der ‚nichtgelben’ Taxis am Flughafen wählen darf, da Entführung, Raubmord oder Schlimmeres drohen, war der unschöne Abschluß meiner Reise, bereits nach der Landung besiegelt. Erstens WAR es dunkel, zweitens musste ich in ein Midtown-Hotel und drittens gab es, aufgrund übertrieben lange dauernder Passkontrollen, nur noch weiße, schwarze und andersfarbige Taxis, aber keines der YELLOW CABS. Also drei Grundvoraussetzungen, die laut Reiseführer, ein Überleben in New York unmöglich machen, waren erfüllt.
New Yorks sicher, abenteuerlustig und einkaufsfreudig hoch zehn. Auch nur einen Teil der Eindrücke von New York zu schildern ist mehr als müßig, ein eigenes Blog müsste man mehrfach täglich füttern um auch nur ansatzweise dieses besondere Flair und alles Beachtenswerte anzureißen. Ich hatte bisher das Glück und Vergnügen viele Städte und Metropolen besuchen zu können, aber nichts, wirklich gar nichts ist mit New York City vergleichbar. Ich hatte in akribischer Kleinarbeit im Vorfeld recherchiert (es gab noch kein Google und Konsorten!) und Auskünfte, Informationen und Tipps von Insidern gesammelt um eine essentielle Auswahl an Schallplattenläden zu notieren, die es zu besuchen galt.
Die Idee diesen kleinen Reisebericht zu schreiben, kam mir beim Durchstöbern alter Reiseunterlagen, die ich organisatorisch zweifelhaft aber zumindest konzeptionell, alle in einem riesigen Umzugskarton mit der unleserlichen Aufschrift „Reisedokumente und Souvenirs“ aufbewahre. Geschäftsreisen mixed mit Strandurlaub, Wanderrouten und Radtouren oder Schallplattenbörsentrips, bzw. Einkaufstouren. In der kleinen NEW YORK Mappe fand ich denn auch das auf dem Foto abgelichtete und abgegriffene Blatt Papier der ‚zu besuchenden’ Läden mit handschriftlichen Notizen und Häkchen.
Sehr interessant war der Laden PIER PLATTERS in Hoboken, das bereits zu New Jersey gehört, wenn mich nicht alles täuscht. Da kommt man natürlich easy mit der New York Subway hin, aber ich weiß noch genau, wie es war, der U-Bahn zu entsteigen und nach 5 oder 6 Tagen den Moloch Manhattan aus der Ferne zu sehen.
war sehr beeindruckend, ein typischer Laden, wo man sich 12 Stunden aufhalten kann und nur einen Bruchteil der interessanten Sachen in Augenschein nehmen konnte. Dieser Laden kaufte später DIREKT bei uns die DRAGNET- CDs von MAAT und bestellte erstaunlicherweise immer wieder nach. Die anderen VÖs interessierten den Inhaber nicht, aber DIE fand er toll. Ein klares Zeichen, mit wie viel Gefühl er seinen Laden bestückt hat.
für die unfreundlichste Bedienung im Staate New York, ist leider nicht gut zu erkennen. Ein überteuerter und schlecht organisierter Laden, der gegen 2002-2005 immer wieder mal bei unserem späteren Export Grosshandel TARGET kaufen wollte, es aber irgendwie nie auf die Reihe bekam.
Hatten in erster Linie Klamotten und nur 2 Kisten mit Singles, wo ich jedoch ein Dutzend guter Punksingles für ein paar Dollar habe erstehen können. Jedenfalls hatte sich die gesamte Tour gelohnt, ich habe viele interessante Scheiben finden können, das meiste jedoch eher in Läden außerhalb, von denen es auch meist KEINE Visitenkarten gab und die auch teilweise NICHT auf dieser Liste stehen, sondern durch Empfehlung des ein oder anderen freundlichen Ladenangestellten übermittelt wurden.
FOLKWAYS bekommen. Er befand sich in einer nahezu unbewohnten kleinen Gasse in unmittelbarer und wenig vertrauenserweckender Nähe der Docks. Man musste in eine Einfahrt, eine Außentreppe hoch und dann in einen Aufzug und 1 Etage hochfahren. Die Aufzugtür öffnete sich und man stand UNMITTELBAR in einem riesigen, mit Teppichboden ausgelegtem Laden, der bibliotheksähnlich die Platten in Regalen verstaut hatte...also keine Verkaufstische. Es gab nur Klassik (80%) und Jazz und Blues. Bei den Klassikplatten gab es aber ein Regal mit sehr vielen zeitgenössischen Komponisten und viel Elektronikscheiben von Labeln wie LIMELIGHT, TURNABOUT, NONESUCH, OPUS ONE, EVEREST, CRI, FINNADAR, GRAMAVISION, LOVELY, usw. Bin leider, unerfahren wie ich da noch war, mit NUR ca. 60 Scheiben rausmarschiert. Bei meinem zweiten NY Besuch knappe 2 Jahre später und dem festen Vorhaben, richtig zuzuschlagen, existierten weder der Laden, noch der Aufzug.
In einem anderen, nur durch Zufall entdeckten Seitenstrassenshop – na ja -shop kann man es eigentlich nicht nennen, es war eher ein zum unmittelbaren Abriß bestimmter Raum, in dem Betonstücke, Holzstreben, Steine und anderes Baumaterial, inmitten von leeren Joghurtbechern und Getränkedosen rumlagen, bewacht von einem komplett zahnlosen Junkie Ende 20, voll auf irgendwas und mit den riesigsten Pupillen, die ich jemals sah.
Auf dem Abreisefoto sieht man die Ware, die ich (gegen unerwarteten Aufpreis) mit in den Flieger genommen habe. Ein grosses Paket mit Billigsachen habe ich per Schiff auf die Reise geschickt.





















