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Mittwoch, 17. Februar 2010

JONBOY LANGFORD & THE PINE VALLEY COSMONAUTS -- SCOUT DIE ERSTE !





Wie der Zufall so spielt...Anfang der 90er Jahre fuhr ich ins Kölner UNDERGROUND um mir die KILLER SHREWS anzusehen. Eine kurzlebige Kollaboration des OberMEKONS Jon Langford, des ehemaligen PERE UBU Mannes Tony Maimone und Gary Lucas (Captain Beefheart und Solo). Nach dem eher mäßig besuchten Gig, kam ich im Anschluß, im gegenüberliegenden Kneipentrakt des Undergrounds, mit den bierinteressierten Musikern ins Gespräch, vornehmlich mit Jon Langford. Diese mehr als angenehme Zusammenkunft erstreckte sich über mehrere Stunden und nachdem ich bzgl. des Dragnet Industriallabels so aus dem Nähkästchen plauderte und die Pläne ein zusätzliches Indie-Label zu gründen, ebenso erwähnte wie meine Begeisterung über den von Langford in den 80er Jahren organisierten JOHNNY CASH Sampler: Things are brighter..., ergab es sich, dass ich ihm, auch aufgrund meiner seit 1979 bestehenden MEKONS Faszination, anriet selber ein CASH Cover-Album aufzunehmen. Als er mir dann sagte, er hätte in Chicago mit einigen Freunden, just for fun, bereits vor Monaten knapp 10 Stücke eingespielt, aber keinen ernsthaften Veröffentlichungplan gehegt, sondern eher an gelegentliche MEKONS Zugaben bei Livegigs gedacht, nutzte ich ohne groß nachzudenken die Gunst der Stunde und bot einfach an, dieses Projekt mit großer Freude als Start des SCOUT Labels zu realisieren und umfangreich (im Rahmen unserer bescheidenen Möglichkeiten natürlich) zu promoten. Langford bestellte eine neue Runde Kölsch (leider unumgänglich, da in Köln nur selten RICHTIGES Bier erhältlich ist) und stieß mit mir auf den „Deal“ an. Wir tauschten unsere Adressen und Telefonnummern und vereinbarten weiteren Kontakt nach Beendigung der Killer Shrews Tour und seiner Rückkehr nach Chicago.
So einfach kann es manchmal gehen! Leider war dies bei vielen anderen Produktionen nicht der Fall.

Die CD selber wurde ein Glanzstück, nicht nur aufgrund der sehr eigenwilligen Auswahl der Songs, die nicht nur die ganz großen Hits versammelte, sondern auch wegen der unbeschwerten, dennoch abenteuerlustigen und sehr professionellen Darbietung seiner Begleitband.
Sehr passend ist die CD betitelt bzw. untertitelt mit/als JONBOY LANGFORD AND THE PINE VALLEY COSMONAUTS EXPLORE THE DARK AND LONELY WORLD OF JOHNNY CASH. Aufgenommen und gemixt von Langford und DAVE TRUMFIO in den Kingsize Studios in Chicago. Die Veröffentlichung wurde sehr gut und umfangreich rezensiert und verkaufte sich angemessen gut. Die Erstauflage erschien in einem aufwendigen Siebdruckverfahren, die Nachpressungen mit schlichterem einfarbigem CD-Aufdruck. Die obligatorische 300er SCOUT Promoauflage zur Radio und Zeitschriftenbemusterung erschien im gewohnten rot-weißen Labelprint.

Ein sehr passendes Review fand ich online und die coole Postkarte, auf die Jon seine sleeve notes schrieb, habe ich auch gefunden: ‘In the liner postcard to this 1994 tribute, Jonboy Langford calls Johnny Cash "the polar opposite of the cozy, safe, sexless, and bland that white America usually clutches to its all-purchasing, suffocating breast." That statement, in a nutshell, explains how and why a politically charged British punk rocker chooses to immerse himself in the wholly American music of the Man in Black. And on Misery Loves Company, Langford and friends prove how remarkably well Cash's songs wear the honesty, simplicity, and directness of the punk mentality. Moods vary from ominous ("What Is Truth") and edgy ("I Got Stripes") to angry and bitter ("Busted") to wistful ("Sunday Morning Coming Down") to downright combustible ("Cocaine Blues"). Still, no matter how twisted the Tennessee Two's twang gets, it's always somewhere in all of these 14 cuts, although the reggae groove of "I Still Miss Someone" leaves it farthest behind.’

1998 veröffentlichten die Pine Valley Cosmonauts ein weiteres, äußerst empfehlenswertes Tribute Album für Bob Wills unter dem Titel SALUTE THE MAJESTY OF BOB WILLS.

Als Stream gibt es (mit Backing Vocals von JANE BAXTER MILLER)

GUESS THINGS HAPPEN THAT WAY



und COCAINE BLUES

7 Kommentare:

  1. Hi Dragnets...

    schöne Seite habt ihr hier. Habe mir die CD damals in eurem Shop in der Aureliusstrasse auf massive Empfehlung eines Mitarbeiters hin, gekauft und bis heute nicht bereut. Läuft immer wieder mal.

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  2. Für mich war das Teil quasi die Einführung in die Welt des Johnny Cash. Also in einen Teil des Paradieses, wie ich heute weiß.

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  3. Ich bin ein großer Johnny Cash Fan und habe mir die Langford CD gekauft als sie raus kam. Obwohl sie nicht schlecht ist, reicht aber nicht ein einziges Stück an die Originalversionen heran.

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  4. Natürlich kann man ein gutes (in Cash's Falle ein ausgezeichnetes)Original oft nur schwer erreichen. Aber das Elegante an JON LANGFORDS Coverversionen ist ja auch die (Ver)weigerung die Songs leicht abgeändert zu kopieren. Obwohl man in jedem Track die Ehrerbietung an das Original förmlich spürt, schafft Langford es meiner Meinung nach hervorragend,den Klassikern neues/anderes Leben/Geist einzuhauchen. Alle Stücke klingen mehr nach Mekons-Stücken als nach Johnny Cash Stücken.Und den amerikanischen Spirit bekommt er auch gut eingefangen.

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  5. Habt ihr da noch eine von? Habe bei amazon und ebay und so nichts gefunden :-(

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  6. Ich habe damals von (fast)jeder Veröffentlichung ein Päckchen (25 Stück) "gebunkert". Eigentlich braucht man keine 25 wegzustellen. Fünf Stück sollten reichen. Ich werde bei Gelegenheit den Keller mal durchstöbern und alle Titel listen und zu einem Freundschaftsblogpreis zur Verfügung stellen. Solltest Du(Werner) aber super scharf drauf sein, dann kontaktiere mich unter der auf dieser Seite erwähnten e-mail-Adresse und ich sende Dir ein zip-file.

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